Das Wellness-Lexikon der Wellness-Hotels & Resorts

Ein kleines ABC für Ihren Wellnessurlaub

Die Angebote in Wellnesshotels enthalten oft Fachausdrücke, die nicht jedem geläufig sind bzw. geläufig sein können. Die wichtigsten Stichworte zum Thema Wellness und Wellnessurlaub haben wir hier für Sie in unserem ABC der Wellness Begriffe zusammengestellt und erläutert. Ein Hinweis für Ihre Recherche: Die Suchfunktion des Wellness Lexikons unterstützt auch Wort-Anfänge. So müssen Sie nicht den exakten Wortlaut ins Suchfeld eintragen.

Rolfing (Faszientherapie)

Rolfing – was ist das?

Rolfing ist eine manuelle Methode zur Verbesserung der Körperhaltung durch Druck auf das Bindegewebe. Ida Rolf (1896-1979) gehörte zu den ersten Frauen, die in den USA einen Doktortitel in Biochemie und Physiologie erwarb. Aufgrund ihrer Studien und der praktischen Erfahrung entwickelte sie eine eigene Methode, die Körperhaltung des Menschen nachhaltig zu verbessern. Sie nannte dieses Therapieverfahren „Strukturelle Integration“, heute ist diese Therapieform unter dem Begriff „Rolfing“ bekannt.

Wann hilft Rolfing?

Das Verfahren beruht auf der Einsicht, dass der menschliche Körper nicht aus voneinander unabhängigen Einzelteilen besteht, sondern eine Gesamtstruktur besitzt, die im Laufe des Lebens von oft negativen Faktoren beeinflusst wird. Hierzu gehören erlernte Haltungs- und Bewegungsgewohnheiten, das genetische Erbe, aber auch traumatische und seelische Einflüsse, wie z.B. Stress oder Unfälle.

Wie funktioniert Rolfing?

Ziel des Rolfing ist es, durch eine spezielle Form der Massage Fehlhaltungen und Verspannungen nachhaltig zu lösen. Dabei werden nicht die Muskeln behandelt, sondern das die Muskeln umhüllende Bindegewebe, die sogenannten Faszien. Wenn die Faszien verkleben oder verhärten, ist die Bewegungsfreiheit des Körpers eingeschränkt und es können Haltungsschäden entstehen. Rolfing ist demnach eine Methode, den Körper in der Schwerkraft neu auszurichten. Oft wird es in der Gesundheitsvorsorge eingesetzt, mit dem Ziel die Beweglichkeit und Körperhaltung zu verbessern. Zum Teil wird Rolfing auch für Behandlungen bei chronischen Schmerzen, Fehlhaltungen oder körperlichen Veränderungen in Form von Verletzungen und Unfällen eingesetzt. 

Was bewirkt Rolfing?

Um dem vorzubeugen oder bereits bestehende Faszienverhärtungen zu beseitigen, werden die verschiedenen Tiefenschichten der Faszien mit sehr langsamen Bewegungen am ganzen Körper massiert. Massiert wird mit den Händen, den Fingern aber auch sehr oft mit dem Ellbogen. Dabei ist die Druckbelastung unterschiedliche hoch, je nach Dicke, Beschaffenheit und Lage der Faszien. Ziel ist es, in die Tiefenschichten des Gewebes vorzudringen, das verhärtete und verklebte Bindegewebe zu lockern und es an die richtige Stelle im Körper zurück zu schieben. Positive Wirkungen des Rolfings sind unter anderem

  • Entlastung der Wirbelsäule
  • Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung
  • Auflösung schmerzhafter Verspannungen
  • Höhere Beweglichkeit
  • Freie Atmung
  • Aufrechtere Körperhaltung

Durch die Lockerung der Faszien und dem damit verbunden Auflösen von Bindegewebsverklebungen haben Körpersegmente wieder die Möglichkeit in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren. Ein positives Körpergefühl entsteht.

Was sind Faszien genau?

Faszien sind die Weichteil-Elemente des Bindegewebes. Sie umhüllen den ganzen Körper in Form eines Spannungsnetzwerks. Dabei lässt sich zwischen drei Faszienschichten unterscheiden: 

  • Oberflächliche Faszien
  • Tiefe Faszien
  • Viszerale Faszien

Faszien sind sehr anpassungsfähig. Sie können sich zum Teil sehr dehnen sowie trainiert werden. Eine bekannte Methode ist das Faszientraining mit einer Faszienrolle.

Wer macht Rolfing?

Die Rolfing-Methode hat immer den ganzen Menschen in Bezug zu seiner Umwelt im Blick. Daher werden beim Rolfing auch keine Krankheiten behandelt, sondern deren Heilung ist das Resultat der Gesamtaufrichtung der Körperstruktur. 

Gründe, aus denen die Rolfing Methode eingesetzt wird, sind unter anderem

  • Einseitige Belastung des Körpers
  • Einschränkungen in der Beweglichkeit
  • Verharren in einer Schonhaltung

Wie oft wird Rolfing durchgeführt?

Meist umfasst eine Rolfing Therapie einen Zeitraum von zehn Sitzungen mit einer Dauer von 50 – 90 Minuten, die in drei Monaten stattfinden. Diese sind in der Regel unterschiedlichen Themen gewidmet wie der Atmung, der Position des Kopfes oder der Kontakt zum Boden. Jedes Mal wird dabei eine neue Analyse der aktuellen Haltung und Körperstruktur vorgenommen. Aufbauend auf dem Ergebnis findet eine manuelle Behandlung statt. Zunächst findet die Behandlung immer auf einer Liege statt und wird durch Elemente im Sitzen, Stehen oder in der Bewegung ergänzt. Die gezielte Behandlung soll die Struktur, die Körperhaltung und Bewegungsmuster des Körpers verbessern.

Rolfing in der Medizin

Aktuell ist die medizinische Wirksamkeit nicht bewiesen und es gibt nur wenige zuverlässige Daten. Daher übernehmen Krankenkassen zum jetzigen Zeitpunkt nicht die Kosten einer Rolfing Behandlung. Auch gilt Rolfing nicht als anerkanntes Naturheilverfahren.

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